Am 03. April führte der Landkreis Saarlouis einen Tag der Tagespflege durch. Landrat Patrik Lauer und die interessierte Bevölkerung bekamen bemerkenswerte Einblicke in die Arbeit des Tagespflegeteams im Caritas SeniorenHaus Bous.
„Es gibt eine Menge Wissenslücken über die Tagespflege für Senioren”, ist Landrat Patrik Lauer überzeugt. Das Angebot der Tagespflege für Senioren ist in Saarlouis und Umgebung wenig bekannt. Mit diesem Hintergrund plante der Landkreis Saarlouis erstmals einen „Tag der Tagespflege“. Im Rahmen eines „Tag der offenen Tür“ stellte das Caritas SeniorenHaus Bous die Tagespflege vor. Das Spektrum des 2013 neu eröffneten SeniorenHauses reicht von der Tagespflege über Betreutes Wohnen (ab Herbst 2014) bis hin zur Kurzzeit- und stationären Pflege. Landrat Patrik Lauer besuchte zusammen mit interessierten Kreistagsmitgliedern und Angehörigen die gemütlichen Räumlichkeiten der Tagespflege. Hausleiterin Andrea Magin präsentierte der Besuchergruppe den großen Gemeinschaftsraum mit offener Küche und den Ruheraum mit gemütlichen Ruhesesseln, der für den Besichtigungstag als „Cafe“ für Unterhaltungen mit großem Interesse umfunktioniert wurde. Die Besucher bekamen einen umfassenden Einblick in den abwechslungsreichen und vielseitigen Ablauf des Alltags.
Schnell entstanden Gespräche, es wurde eifrig erzählt und gelacht. Tagesgäste spielten Karten, Mensch ärgere dich nicht, malten und belegten frischen Blätterteig. „Ich bin sehr beeindruckt über die Vielfalt der Aktivitäten.“, lobte Landrat Patrik Lauer das Team der Tagespflege. „Die Tagespflege ist eine rundum gute Sache“, findet auch cts Altenhilfedirektor Stephan Manstein, „sie stellt für ältere Menschen eine gute Alternative zur stationären Pflege dar.“ Wenn die ambulante Pflege nicht mehr ausreicht oder die Pflegeperson ihrem Beruf nachgeht, gleichzeitig aber eine stationäre Aufnahme in ein Pflegeheim nicht notwendig ist, bietet sich die Tagespflege an. Die Gäste der Tagespflege wohnen dabei weiter zu Hause, werden aber tagsüber von 8-17 Uhr im SeniorenHaus betreut. Die Gäste werden morgens mit dem hauseigenen Fahrdienst abgeholt. An fünf Tagen in der Woche bietet das SeniorenHaus Bous zwölf Gästen einen strukturierten Tagesablauf: angefangen mit Frühstück, über verschiedene Beschäftigungsangebote, bis hin zum Mittagessen und dem gemeinsamen Nachmittagskaffee. Ein umfriedeter Gartenbereich und eine große Kapelle können ebenfalls mitgenutzt werden.
Abends werden die Gäste wieder in ihr gewohntes Umfeld gefahren. Pflege und Betreuung, aber auch gemeinsame Aktivitäten und viel Geselligkeit sind Grundkonzept. Tagespflege schließt die Lücke zwischen Pflege in der eigenen Häuslichkeit und der stationären Pflege. Dieses Angebot ist noch wenig bekannt. „Das Angebot im Caritas SeniorenHaus ist für meine Mutter eine Bereicherung “, erzählt Angehörige Hiltrud Türk. „Der Tag ist ausgefüllt und strukturiert. Langeweile ist für meine Mutter dadurch ein Fremdwort.“ Zeit ihres Lebens war die lebenslustige Frau aktiv, war ständig in Bewegung. Ihre Kinder sind berufstätig. Zuhause alleine zu sitzen, findet sie langweilig: „Hier ist es schöner wie im Hotel. Ich erlebe immer wieder etwas Neues und lerne andere Leute kennen.“ „Morgens kann sie es kaum erwarten, dass sie abgeholt wird und freut sich schon auf die geselligen Stunden.“, ergänzt ihr Sohn Rudolf Becker. Ein strukturierter Tagesablauf ist optimal für Menschen, die an Demenz erkrankt sind, da für solche vor allem geregelte Abläufe und ein strukturierter Alltag von großer Wichtigkeit sind. Aus zwei Tagen sind mittlerweile vier Tage im SeniorenHaus geworden. „Das Haus ist sehr flexibel. Ein vergleichbares Angebot konnten wir nicht finden.“, erzählt Rudolf Becker weiter.
Hausleiterin Andrea Magin kann sich vorstellen, das Angebot zu erweitern und auch anzubieten. Eine Betreuung nach 17 Uhr wäre nach Bedarf auch möglich, da die Wohnküchen in den Hausgemeinschaften darauf konzipiert sind. „Es ist wichtig, dass wir auf die Wünsche der Gäste eingehen.“, bestätigt Stephan Manstein. Ein zuverlässiger Fahrdienst, ein flexibles Angebot Informationstransparenz, wie z.B. Finanzierungsmöglichkeiten, Förderungen etc., sehe er als sehr wichtig an. Zwischendurch verteilt Anni Becker die noch warmen, frisch gebackenen „Käsefüßchen“. Die Besucher sind begeistert. „Wir haben heute sehr viele wertvolle Informationen sammeln können.“, sagte Landrat Patrick Lauer abschließend.
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